„Das Spiel in Rostock hat gezeigt, wozu wir in der Lage sind“, sagt Trainer Martin Ostermann. Auch wenn die Drittligahandballer von Anhalt Bernburg nicht belohnt worden sind sondern 28:29 unterlagen. Es nährt die Hoffnung auf einen ähnlich guten Auftritt an diesem Freitag ab 20 Uhr bei der Zweiten des Bundesligisten TSV Burgdorf.
„Das ist schwer zu sagen, ob dieses Spiel schwieriger wird als in Rostock. Es wird in jedem Fall anders“, so Ostermann. Das ergäbe sich schon daraus, dass die Reserve der Recken, wie sich die Burgdorfer nennen, ideale Trainingsbedingungen hatten. Denn während der Europameisterschaft ruhte der Spielbetrieb in der Ersten Bundesliga und es konnten viele gemeinsame Einheiten absolviert werden. Das schlug sich nicht zuletzt in den Ergebnisse nieder: 30:30 bei der Zweiten des SC Magdeburg und zu Hause 36:31 gegen Vinnhorst.
Klar, dass sich Ostermann das Spiel der Burgdorfer vor zwei Wochen in Magdeburg angeschaut hat. Eine flexible 6:0-Abwehr habe er gesehen, einen wurfgewaltigen Rückraum um den zehnfachen Schützen Martin Hanne. Sowie starke Kreisläufer. „Da müssen wir in der Defensive sehr präzise arbeiten. Stehen wir zu weit vorn, sind die Kreisläufer anspielbereit. Ziehen wir uns zu weit zurück, kommt der Rückraum in Wurfposition. Da müssen wir die Balance finden.“
Doch diese Woche wartet in Burgdorf, gespielt wird in der Sporthalle der Gudrun-Pausewang-Schule, nicht nur eine große Herausforderung, sondern wegen der Austragung am Freitagabend auch ein anderer Rhythmus auf die Bernburger. „Das Gros der Spieler plant ja seine Woche mit den trainingsfreien Tagen so, als würden wir am Samstag spielen. Deshalb waren zu der Einheit auch nicht alle Spieler da und wir haben verschiedene Dinge in kleinen Gruppen probiert“, so Ostermann.
Und das Abschlusstraining mit Videostudium gab es am Donnerstagabend. Dass an diesem Freitag in einer Schulsporthalle gespielt wird, hat Trainer Ostermann vorab so nicht auf dem Schirm gehabt. „Das ist der Luxus, dass ich mich, wenn ich in den Bus einsteige, um solche Dinge nicht kümmern muss. Das macht alles Marco Mansfeld. Er weiß, wann es losgeht, wo wer zusteigt und wo wir hin müssen“, lobt der Trainer die Zusammenarbeit mit dem Teambetreuer.
Und auch die Physiotherapeuten bekommen ein Lob, haben sie doch gut zu sein. Radek Sliwka finde langsam zu alter Form, „ist aber noch nicht hundertprozentig fit.“ Und Matija Pavlovic hat in Rostock einen Schlag gegen die Schulter bekommen. „Es ist aber normal in dieser Phase der Saison, dass dieser oder jener Spieler Blessuren hat“, sagt Ostermann. Dennoch fahren er und seine Schützlinge mit einer großen Portion Optimismus nach Burgdorf. „Ich denke, es wird ein offenes Spiel“, so Anhalts Coach.
Auch in der Hinrunde war das Spiel bis zum Schluss offen, ging vor 330 Zuschauern in der Bruno-Hinz-Halle nach einem 10:10 zu Pause am Ende aus Bernburger Sicht 24:25 verloren. Doch da war Anhalt nach ein paar Ab- und Zugängen noch in der Findungsphase. Die Motivation, den Spieß diesmal umzudrehen, ist also in jedem Fall vorhanden.
Gespielt wird Freitag in Burgdorf. Anwurf ist um 20 Uhr.