20 Jahre sei er jetzt Trainer. „Und ich habe in der ganzen Zeit nie einen Einspruch gegen die Wertung eines Spiels eingelegt“, sagt Torsten Plaue. Doch nach dem Handballspiel der Bezirksliga West am Samstag beim HT Halberstadt konnte er nicht anders. Anhalt Bernburgs Frauen hatten 22:23 verloren. Aber was war passiert?
PIaue schildert die Situation in der 41. Minute so: „Die Schiedsrichter waren sich uneins, ob sie auf Abwurf, Freiwurf oder Siebenmeter entscheiden sollen. Da hat der Halberstädter Hallenwart das Spielfeld betreten und mit den beiden Unparteiischen diskutiert, die dann auf Siebenmeter gegen uns entschieden haben. Das Spiel war nicht unterbrochen und die Uhr nicht angehalten.“
Er habe so etwas noch nicht erlebt. Und auch sonst fanden die Schiedsrichter mit ihren Entscheidungen nicht immer den Beifall der Gäste. Zehn Strafwürfe verhängten sie gegen Anhalt, nur einen sprachen sie Bernburg zu. Und auch die Zeitstrafen zeigen ein Ungleichgewicht. Doch daran ist nicht zu rütteln. Es geht in dem Einspruch einzig und allein um die Szene in der 41. Minute. Trotz der Niederlage, was das Sportgericht entscheidet, ist offen, bleibt Anhalt Bernburg Spitzenreiter in der Bezirksliga West.
Das Spiel verlief für die Bernburgerinnen zunächst wunschgemäß und die beste Torschützin des Tages, Alicia Schäffer, eröffnete mit einem ihrer insgesamt acht Treffer den Reigen. Nach dem Ausgleich der Heimmannschaft erarbeiteten sich die Gäste einen andauernden Zwei-Tore-Vorsprung bis in die Mitte der ersten Halbzeit. In der Folge glichen die Halberstädterinnen aus und führten zur Halbzeit 12:10. Zunächst blieb die HT-Sieben spielbestimmend und weiter vorn. Doch die Gäste zogen im Tempo an und übernahmen das Zepter. Dadurch blieb der SVA bis zur 57. Spielminute mit 22:21 in Front. Tore von Anna- Maria Piotrowski, Anja Stürze, Claudia Winkler, Lisa Unger und Alicia Schäffer gaben Hoffnung auf den Auswärtserfolg – aber vergebens.
Quelle: MZ-Bernburg / Detlef Liedmann