Vorhang auf zur Premiere: Die Handballer des SV Anhalt Bernburg starten mit einem Heimspiel ins Jahr 2020. Am Samstag, 17 Uhr, ertönt in der Bruno-Hinz-Halle der Anpfiff zum Duell zwischen den Schwarz-Gelben aus der Saalestadt und den Mecklenburger Stieren aus Schwerin. Diese Partie bildet den Abschluss des Handball-Tages in der „Hinz-Hölle“, bei dem zuvor die Frauen des TV Askania (ab 14 Uhr) um Punkte der Sachsen-Anhalt-Liga kämpfen.
Bei der Begegnung zwischen dem SV Anhalt und den Mecklenburgern werden Erinnerungen an „selige Zweitligazeiten“ wach. Insgesamt 14 Mal kreuzten die beiden Rivalen in der zweithöchsten deutschen Spielklasse die Klingen, wobei die Norddeutschen zumeist das bessere Ende für sich hatten. Auch die persönliche Bilanz von Martin Ostermann gegen die Schweriner sieht ziemlich mau aus.
„Ich habe gegen diese Mannschaft leider noch nie gewinnen können, weder mit den Youngstern des SC Magdeburg noch mit dem SV Anhalt. Aber jede Serie reißt einmal“, meinte der Bernburger Trainer, der hofft, dass seine Schützlinge die Stiere auf die Hörner nehmen. „Das erklärte Ziel sind zwei Punkte, mit denen wir uns von der Abstiegszone weiter entfernen.“ In der Tabelle der dritten Liga Nord-Ost könnten die Schwarz-Gelben (14:20 Punkte/10.) ganz nebenbei an den auf dem achten Platz liegenden Schwerinern (15:19) vorbeiziehen.
Die Experten hatten die Stiere vor Beginn der Saison im oberen Tabellendrittel erwartet, die sportliche Leitung der Mecklenburger sogar den Aufstieg in zweite Bundesliga als Saisonziel ausgegeben. Doch nicht nur von diesem Vorhaben hat sich das Management verabschiedet. Auch Trainer Mannhard Bech musste am 3. Dezember 2019 gehen. Seitdem agiert Dirk Schimmler als Interimscoach. Der Wechsel auf der Trainerbank brachte bisher nicht den erhofften positiven Schub. Nach dem 28:25-Sieg gegen Vinnhorst setzte es zwei Niederlagen – 25:29 gegen die Füchse Berlin II und 20:32 bei den SCM-Youngsters.
Beim Duell in der Magdeburger Gieseler-Halle saß Martin Ostermann als interessierter Zuschauer auf der Tribüne. „Den Schwerinern haben im letzten Spiel‘ vor Weihnachten einige Leistungsträger gefehlt. Dies war ein Grund für die klare Niederlage“, so der Bernburger Coach, der seinen Schützlingen mehr als zwei Wochen Pause gönnte und am Montag die Vorbereitung auf die noch 13 ausstehenden Punktspiele begann. „Die Jungs sollten abschalten und den Kopf wieder frei bekommen. Mislav Grgic und Matija Pavlovic haben nach mehr als einem halben Jahr wieder ihre Familien besuchen können. Außerdem konnten einige angeschlagene Spieler ihre Blessuren auskurieren. „
So wird es im Gegensatz zum letzten Heimspiel gegen die HSG Ostsee keine Besetzungssorgen auf der Torwartposition geben. Florian Link, der in dieser Partie bravourös hielt, ist nach seiner Daumenverletzung wieder bei 100 Prozent. Moritz Stemmler steht ebenfalls wieder voll im Training und steht als zweiter Keeper parat. Ein riesiges Fragezeichen steht jedoch hinter dem Einsatz der beiden Linkshänder Radek Sliwka (Bauchmuskelzerrung) und Clemens Grafenhorst (grippaler Infekt). „Bei Clemens bin ich verhalten optimistisch, dass er uns punktuell helfen kann“, so Martin Ostermann, nach dessen Meinung schon in der Anfangsphase der Partie die Weichen gestellt werden können.
„Wenn wir dran bleiben und mit ein bis zwei Toren in Führung gehen, dann kommt auch die Halle und macht es jedem Gegner schwer.“ Mit einem Sieg im Rücken wollen die Fans, Spieler und Betreuerstab den Handball-Tag vor dem Fernseher ausklingen lassen und der DHB-Auswahl beim schweren Spiel gegen die Spanier die Daumen drücken. Übrigens, Bundestrainer Christian Prokop saß in der Saison 2011/12 beim damaligen SV Post Schwerin als Coach auf der Trainerbank.
Quelle: MZ-Bernburg / Carsten Roloff